Erster gjb-Tag im Gallus
Vom Hinterhof-Flachbau in Bockenheimer zum modernisierten Bürogebäude mit Marmor und Glas im Gallus – unterschiedlicher könnten die beiden Orte nicht sein. Und doch erwartete die rund 200 Gäste des gjb-Tages viel vertrautes. Sylvia Weber, Dezernentin für Integration und Bildung sowie Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für Jugendbeschäftigung e. V. (gjb), bemerkte in ihrer Rede: „Die gjb sieht seit ihrem Umzug im Dezember etwas anders aus. Aber mit all ihrer Wandlungsfähigkeit und stetigen Fortentwicklung ist sie doch die gleiche zuverlässige Institution geblieben. Und deshalb wollen wir auch mit dem Datum des gjb-Tages zurück zur alten Tradition – und ihn wie gewohnt vor dem 1. Mai stattfinden lassen.“ Der vorherige gjb-Tag war wegen des im Dezember 2017 gefeierten Jubiläums auf September 2018 verlegt worden.
Sylvia Weber hob die Bedeutung der gjb als zukunftsfähige, flexible Einheit hervor: „Unsere Stadt Frankfurt am Main wird immer vielfältiger und bunter – und wächst in hohem Tempo. Dementsprechend müssen auch unsere Angebote quantitativ und qualitativ mitwachsen.“ Die gjb, gegliedert in den Bereich allgemeinbildende Schulen, den Bereich berufliche Schulen und den außerschulischen Bereich, bietet zurzeit 17 Programme an, in denen im Jahr 2018 rund 4.800 junge Menschen beraten, orientiert und vermittelt wurden. Die Dezernentin stellte die drei Bereiche und ihre Besonderheiten vor und lobte deren passgenau auf die Zielgruppen abgestimmten Angebote.
Die Gäste aus den Bereichen allgemeinbildende und berufliche Schulen, aus dem Jugendsozialamt, der Arbeitsagentur, Trägervertreter der Jugendhilfe und Jugendberufshilfe sowie die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gjb wurden am frühen Nachmittag auch von gjb-Geschäftsführerin Petra Lölkes begrüßt: „Ich freue mich, dass wir hier am neuen Ort einen Rahmen gefunden haben, in dem unser gjb-Tag ebenso gut ‚funktioniert‘ wie bisher gewohnt.“ Abgerundet wurde der offizielle Teil durch einen Vortrag von Dr. Benjamin Dreer, Geschäftsführer der Erfurt School of Education. Gestützt auf die provokante Fragestellung „Wer nicht plant, der nicht gewinnt?“ sprach er über die unterschätzte Rolle des Zufalls am Übergang Schule-Beruf. Und tatsächlich bestätigte ihm die Mehrheit der anwesenden Gäste per Handzeichen: Auch ihre berufliche Laufbahn wurde von Zufällen zumindest mit geprägt. Der Referent erläuterte, wie der Berufswahl-Prozess trotzdem begleitet und zum Erfolg geführt werden kann – so dass aus der heute unübersichtlichen Vielzahl von Möglichkeiten die individuell passende im Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf gefunden wird. Die Existenz von Zufällen sollte dabei nicht ignoriert, sondern als hilfreicher Wegbereiter akzeptiert werden.
Im Anschluss blieb genügend Zeit für den persönlichen Austausch, eine ebenfalls liebgewonnene Tradition unter den Teilnehmenden. Nur auf die altbekannten Würstchen vom Holzkohlegrill mussten die Gäste in der 2. Etage des neuen Gebäudes verzichten.
Gerne schicken wir Ihnen die Präsentation von Herrn Dr. Dreer per E-Mail zu. Kontaktieren Sie dazu bitte karoline.winter@gjb-frankfurt.de