1 Jahr Gallus – gjb zieht positive Bilanz

„Seit einem Jahr sind wir erst hier?“ Wenn Mitarbeitende der Gesellschaft für Jugendbeschäftigung e.V. (gjb) zurzeit daran zurückdenken, dass im Dezember 2018 der Umzug von Bockenheim ins Gallus stattfand, können sie es oft kaum glauben. Die Zeit ist einfach rasend schnell vergangen – das liegt nicht nur an ihrem eng getakteten Arbeitsalltag, sondern auch an den diversen internen und externen Veranstaltungen, die in der zweite Etage der Mainzer Landstraße 293 schon stattgefunden haben.

Der Umzug war 2018 dringend notwendig geworden, weil die Zentrale in Bockenheim der immer größeren Zahl von Mitarbeitenden und neuen Angeboten längst entwachsen war. 20 Jahre nach Gründung der gjb kam die Einladung von Sylvia Weber, mit in das neue Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung einzuziehen, genau im richtigen Moment. Die Dezernentin für Integration und Bildung lobte damals: „Es freut mich sehr, dass der Umzug an die Galluswarte nicht nur mehr Raum für die gjb bringt, sondern auch gleich mehrere städtische und stadtnahe Einrichtungen zusammenbringt.“

Unter dem gemeinsamen Dach in der Mainzer Landstraße 293 finden sich neben der gjb auch das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) und die Geschäftsstelle der Kommunalen Ausländer- und Ausländerinnenvertretung der Stadt Frankfurt am Main (KAV). Weitere Nachbarn kommen in den nächsten Monaten hinzu. Einen Ort bietet das Frankfurter Gebäude auch all denjenigen, die sich mit den Themen Diversität und Integration beschäftigen. Von Fachtagen über Theaterproben bis hin zu Seminaren: Räume können für ganz unterschiedliche Anlässe gebucht werden.

Auch die gjb profitiert von der Einbindung in das offene Haus. So können gut besuchte Veranstaltungen wie externe Fachvorträge in die dazu bereitgestellten großen Räumlichkeiten im Erdgeschoss verlagert werden. Doch auch die zweite Etage bietet viele Entfaltungsmöglichkeiten in einem modernen Umfeld. Computerarbeitsplätze für die Teilnehmenden stehen sowohl in einem großen Gruppenraum als auch in vertraulichen Einzel-Beratungsräumen zur Verfügung. Die Schülerinnen, Schüler und anderen jugendlichen Teilnehmenden, die für Einzel- oder Gruppenberatungen in der gjb-Zentrale zu Gast sind, fühlen sich durch die professionelle Atmosphäre und das ansprechende Umfeld wertgeschätzt und zeigen sich der Beratung gegenüber sehr offen. In den 12 Monaten seit dem Einzug waren es insgesamt schon über 2.000 unterschiedliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, vor allem aus dem Bereich allgemeinbildende Schulen und den außerschulischen Projekten, die in der neuen gjb-Zentrale zu Gast waren - etliche von ihnen regelmäßig. Neben der Einzelberatung finden Schulungen für Ausbildungsbotschafter statt, Berufsinformationsveranstaltungen, Förderunterricht, Workshops, Fortbildungen für Lehr- und Fachkräfte und vieles mehr. Durch die neuen Räume und Ressourcen entsteht so auch für die gjb und ihre Teilnehmenden passend zum Motto des Hauses ein wichtiger Ort der Begegnung und Vielfalt in Frankfurt.

Von den über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der gjb verbringen viele einen Großteil ihrer Arbeitszeit an den Schulen oder im Jugendjobcenter. Doch rund die Hälfte von ihnen hat einen Büroarbeitsplatz in der Zentrale und profitiert von der modernen Ausstattung ebenso wie von der verbesserten Raumsituation. Also beste Bedingungen für ein schnelles und gutes Einleben im neuen Haus. Das bestätigt auch gjb-Geschäftsführerin Petra Lölkes: „Wir sind im Haus und im Stadtteil gut angekommen, fühlen uns sehr wohl hier. Wir freuen uns, die begonnene Zusammenarbeit mit den Nachbarn weiter zu vertiefen.“ Auch die Beratungsfachkräfte der gjb an den beruflichen Schulen profitieren regelmäßig von den verbesserten Gegebenheiten, wenn sie sich zu ihren Teamsitzungen in der gjb-Zentrale treffen.

Zur gern genutzten Ausstattung in der gjb-Zentrale gehört ein eigenes kleines Fotostudio, um mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unkompliziert eigene Bewerbungsbilder erstellen zu können. Und inzwischen versorgt eine kleine von zwei Mitarbeiterinnen gepflegte Bibliothek die Kolleginnen und Kollegen mit Fachliteratur.

Als Veranstaltungsort hat sich die gjb-Zentrale ebenfalls längst bewährt. So fand vier Monate nach dem Einzug der gjb-Tag mit etwa 200 Gästen statt sowie viele Fachvorträge, beispielsweise eine Infoveranstaltung zu Neuorganisation der Pflegeberufe und ein Gespräch mit Dr. med. Fabian Härtling zu AD(H)S im Jugendalter. Bereits zweimal veranstaltete das Frankfurter Ausbildungsprojekt der gjb ein sogenanntes Azubi-Speeddating, bei dem Frankfurter Unternehmen zu Gast waren, um Schülerinnen und Schülern der Abgangsklassen ihre freien Ausbildungsstellen anzubieten.

Auch Arbeitskreise wie die regionale OloV-Steuerungsgruppe, die Fachgruppe Jugend und Arbeit, Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen tagten auf Einladung der gjb schon in den neuen Räumen. „Wenn wir neue Gäste – egal ob Partner der gjb oder Jugendliche – hier bei uns begrüßen, bekommen wir viele positive Reaktionen zu unserer neuen Zentrale“, berichtet Petra Lölkes.

Seit August 2019 hat das interkulturelle Bildungs- und Begegnungszentrum mit „stadtRAUMfrankfurt“ einen aussagekräftigen Namen. Sylvia Weber betonte bei einer Pressekonferenz anlässlich der Namensgebung: „Mit dem stadtRAUMfrankfurt haben wir einen neuen Ort im Herzen der Stadt, an dem jede und jeder sich zugehörig fühlen kann. In diesem Haus knüpfen wir an gute Frankfurter Traditionen an und unterstützen zugleich ein gutes Miteinander in Vielfalt. Miteinander lernen und gestalten, sich gegenseitig empowern und unterstützen, sich neu begegnen – das soll den Geist des Gebäudes prägen.“

Dezernentin Sylvia Weber enthüllt den Namen des stadtRAUMfrankfurt. Foto: Stefanie Kösling
stadtRAUMfrankfurt von außen